Titelbild für den zweiten Trainingsblog meiner Triathlon Kampagne.
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Bist Du eindimensional triathletisch? Ich manchmal schon.

Meine Gedanken zum Triathlondingens. Ein innerer Monolog, wobei es innerer Dialog wohl besser trifft.

Im Juli habe ich wöchentlich innerhalb meiner Triathlon Kampagne gebloggt. Beispielsweise habe ich Dir u. a. 4 Kurzgeschichten zu meiner Leidenschaft zum Rennradfahren erzählt. Was sonst so trainingstechnisch abging? Heute dreht sich der Trainingstalk eher um Gedankenschnispel, die mir im Hinblick auf das Training, den Wettkämpfen und dem ganzen Triathlondingens in den letzten Wochen durch den Kopf geisterten. Ein innerer Monolog, wobei es innerer Dialog wohl besser trifft.

Selbstzweifel vs. Zuversichtlichkeit – Wofür entscheidest Du Dich?

Zugegeben bin ich manchmal nicht ganz frei von Selbstzweifeln. Aber wer ist das schon? Selbst Topsportler wie Sebastian Kienle sind davor nicht gefeit. Trotz allem Positivismus, Motivation und Enthusiasmus. Insbesondere wenn Du Sportler bist, noch dazu an Wettkämpfen teilnimmst, fragst Du Dich unmittelbar vor einem Wettkampf, ob das alles so richtig war, was Du trainiert oder sein lassen hast.

  • Habe ich richtig und genug trainiert?
  • Habe ich auch effizient trainiert?
  • Hätte ich bestimmte Sachen und das Ego zu Hause lassen sollen?
  • Warum zeige ich hier und da Fortschritte, woanders aber nicht?
  • Wieso habe ich mich verletzt?
  • Startgeld und Organisationsaufwand sind bezahlt – ist das Geld jetzt weg?
  • Sollte ich über einen Plan B nachdenken?
  • Kann ich nächste Woche „racen“?

Ein kleiner Auszug aus dem Kopfkino, dass sicherlich viele so oder so ähnlich kennen. Vor allem der Aspekt mit der Gebundenheit an einen Wettkampf missfällt mir. Ich bin eher so der Typ, der unabhängig und frei bleiben will, ohne alles bis ins Detail geplant zu haben. Leider ist das im Hinblick auf die Saisonplanung kaum möglich. Da müssen Startgelder bezahlt werden. Unterkünfte gebucht werden. Bei mir kommt noch hinzu, dass ich mir genau überlegen muss, ob bzw. wann, wo, wie lange und für welchen Wettkampf ich mir ein Zeitfahrrad ausleihen will. Auch eine Ausleihe ist ein Vertrag, den man einhalten muss. Doch was macht man, wenn der eigene Körper einem versucht, einen Strich durch die Rechnung zu machen? Man ist hin und her gerissen. „Mache ich das jetzt? Bist Du da überhaupt schon wieder fit? Was ist jetzt mit dem Geld, dass Du investiert hast? Schmeißt Du alles hin?“

So sieht’s aus. Solche Gedanken und Fragen sind mir in den letzten Wochen öfters durch den Kopf geschossen. Doch im Grunde ist das alles Mumpitz. Ich musste mir selber erstmal klar machen, dass das Quatsch ist, so zu denken. Ich bin ja kein Profi, der unbedingt verpflichtet ist an Wettkämpfen teilzunehmen. Ich bin „nur“ Freizeitsportler – ein verkappter Triathlet im Anfangsstadium. Ich muss gar nichts. Höchstens kann ich. Wenn ich will. Und ganz ehrlich: Ja verdammt, ich will! Ich will „racen“. Ich erinnerte ich mich wieder an den Spruch von Jan Frodeno:

„Ob du Profi bist oder Amateur das wichtigste ist nie zu vergessen, dass du es tust, weil du es liebst!“

Manchmal hilft es auch einfach mal einen Schritt zu zurück zu machen, um zwei nach vorne zu kommen. Auf den Balkon nach draußen gehen und das Ganze von der Außenperspektive betrachten, so würden Psychologie-affine Menschen es wohl umschreiben.

Und? Bist Du eindimensional triathletisch?

Apropos Außenperspektive: Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich zugeben, dass ich dieses ganze Triathlondingens manchmal schon ziemlich intensiv „suchte“ und dadurch relativ wenig Zeit und Aufmerksamkeit für andere Dinge bleibt. Ich muss wieder an den Satz von Ida (Racing Aloha) aus dem Tri-mag Interview denken: “Natürlich sind wir fokussiert und haben unsere Ziele, aber nicht eindimensional triathletisch“.

Tja das habe ich echt mit einem Schmuzeln lesen müssen und mich dabei ein bisschen ertappt gefühlt. Ja. Natürlich bin ich „eindimensional triathletisch“, wenn ich 10, manchmal bis zu 22 Stunden in der Woche Schwimmen, Radfahren und Laufen trainiere. Wenn mindestens 79,423 % meines Medienkonsmos irgendwas mit Triathlon zu tun haben. Wenn ich täglich darüber nachdenke, ja regelrecht tagträume, wie geil es wäre, ein eigenes Zeitfahrrad zu haben. Oder wie im heutigen Fall: Wenn ich einfach mal so über 8 Stunden auf der Couch abhänge, um den Ironman Frankfurt im Tv zu schauen. Vielleicht ist das ja auch alles halb so wild, solange man es noch mit einen Augenzwinkern sieht und sich selbst auch noch auf die Schippe nehmen kann. Am Ende des Tages bin ich einfach nur jemand, der gern rumsportelt und gern über selbiges philosophiert. Am Liebsten natürlich mit Gleichgesinnten. Sorry! Das bin ich 🙂

„Die ganzen Sportskanonen, die positive Atmosphäre – das Drum und Dran. So etwas macht mich echt happy!“

 

Ach so: Das hätte ich fast vergessen. Was ist nun mit dem zweiten Titelpart: Zuversichtlichkeit?! …Die geht schon klar und sollte man einfach haben. Als verkappter Hobbypsychologe denke ich da beispielsweise an die selbsterfüllende Prophezeiung. Alles das, woran Du glaubst und wie Du denkst, bestimmt Deine Zukunft.

  • Wenn Du Dir einredest einen schlechten Tag zu haben, wird es so kommen.
  • Wenn Du Dir einredest heute kaum fürs Training motiviert zu sein, wirst Du es nicht sein.
  • Wenn Du Dir schon vor dem Wettkampf einredest, dass Du eventuell nicht alles zeigen werden kannst– aus den Gründen xyz – dann wirst Du es nicht zeigen können.

Hören wir mit diesen sinnlosen Gedanken auf. Das ist Zeitverschwendung. Sei einfach zuversichtlich. Hab‘ Spaß am Sport. Wenn Du glücklich sein willst, suche nicht nach dem Glück, sondern sei einfach glücklich! Es ist (D)eine Entscheidung, keine Suche. Glaube ich. Zumindest. So kramte ich Freitag spontan meine Laufsachen zusammen und nahm an einem 5Km Lauf in der Umgebung teil. Trotz der Wehwehchen mit dem Wadenbein. Ich hatte einfach Lust drauf. Tja wie war das nochmal mit dem Memoryeffekt von letzter Woche? Zack. Fast ohne jegliches Schnelligkeitstraining und Verletzungspause mal eben an der eigenen Bestzeit gekratzt. Doch die war eigentlich egal. Nach so langer Wettkampf-Abstinenz war es einfach geil, wieder an einem Sportevent teilzunehmen. Die ganzen Sportskanonen, die positive Atmosphäre – das Drum und Dran. So etwas macht mich echt happy! Das hat mir wieder einmal gezeigt, dass man respektive ich nicht alles so ernst nehmen muss. Ansprüche, Ehrgeiz und Trainingsplan hin oder her.

Kurzum: Immer Spass inne Backen und dann läuft’s schon 😉

Und? Wie steht es um Dich? Bist Du eindimensional triathletisch bzw. irgendwie auch ein bisschen von Deiner Sportart eingenommen und angefixt?

Ach so jetzt habe ich gar nicht über die Woche und mein Training geschrieben. Na gut, dann schau doch einfach mal hier rein…

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über

31 Jahre jung, Freigeist und sportverrückt. Hat irgendetwas mit Marketing studiert, um dann doch auf den journalistischen Zug aufspringen zu wollen. Passionierter Triathlet ist er auch noch. Seine Leidenschaft zum Ausdauersport, Digitalen und Kreativen lebt er auf diesem Blog aus. Hey, schreib' ihm doch mal einen Kommentar :)

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